Hej fra København!
Vor vier Wochen habe ich mich in mein erstes grosses Rauszeit-Abenteuer gestürzt. Einen ganzen Monat raus aus der Komfortzone und rein in ein neues Leben voller Inspiration, dänischer Ästhetik und Selbstüberwindung.
Im Flugzeug sitzend, überkommt mich das erste Mal ein unerwartet mulmiges Gefühl. Meine Gedanken beginnen zu kreisen. Es ist das allererste Mal, dass ich so ganz allein verreise. So vieles, das neu sein wird, für mich. So vieles, das ich vermissen könnte und: Mein grösster Endgegner, das «Dinner for one» wartet auf mich. In der Luft verschwinden diese Gedanken zum Glück schnell wieder und wandeln sich in eine positive Aufregung.
Kopenhagen empfängt mich herzlich, mit ganz viel Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Spätestens als mir ein warmer Wind um die Nase weht, legt sich meine Nervosität komplett. Hier laufen die Einheimischen jetzt schon so rum, als wäre es Hochsommer. Darum setzt sich auch mein täglicher Dresscode aus Jeans und T-Shirt zusammen.
Zuhause im Herzen der Stadt
Mein schnuckeliges Appartement und Zuhause für diese Zeit befindet sich im angesagten Stadtteil Vesterbro, bekannt für seine vielen kleinen Cafés, Shops und Restaurants. Ja, hier fühle ich mich von Anfang an gut aufgehoben. Jeden Morgen radle ich während Kopenhagens Rush Hour mit meinem orangen Flitzer «Sidney» zur Arbeit. Unzählige Velofahrer:innen haben um 9 Uhr dasselbe Ziel wie ich im Auge: das Zentrum. Mitten im pulsierenden Herzen der Stadt liegt das Studio GUL STUE, wo ich dank Mads Berg für vier Wochen arbeiten darf. Mads ist ein grossartiger Illustrator, mit dem wir bei Clou auch schon das Vergnügen hatten – er hat die Illustrationen fürs BelArosa Chalet gezeichnet. Mads hat mich nicht nur in seinem Atelier herzlich aufgenommen, sondern mich auch gleich zu einem echten dänischen Abendessen bei sich und seiner Familie eingeladen. Statt mit dem Velo, kommt Mads übrigens mit dem Kajak zur Arbeit!
Ich lasse es mir gut gehen und geniesse das Grossstadtleben, das direkt vor dem Studio auf mich wartet. Meine Google Maps-Karte war schon vor der Rauszeit vollgepackt mit Restaurants, Bäckereien, Cafés, Shops und Museen. Wo soll ich nur beginnen? Schnell wird mir klar, dass ich leider A) zu wenig Zeit habe, um alles auszuprobieren, B) mein Geldbeutel diese extreme Gönnung gar nicht zulassen würde und ich darum C) definitiv nicht zum letzten Mal hier gewesen sein werde. Ich konzentriere mich also auf meine Favoriten und erlaube mir aber auch spontane Planänderungen. Kulinarisch ist von Zimtschnecken über Moules et Frites bis hin zum berühmten Ristet Hotdog alles dabei.
Hygge – mehr als ein Wort
«Hygge» sagt man hier dieser herzlichen Atmosphäre und der Gemütlichkeit, die ich immer wieder zu spüren bekomme. Hygge ist mehr als ein Wort. Hygge ist das Lebensgefühl der Däninnen und Dänen und beschreibt das Glück, das Leben mit anderen zu teilen. Sie ist in Dänemark ein fester Bestandteil der Tradition und Lebensweise und mit ein Grund, weshalb ich mich hier so wohl fühle, selbst beim gefürchteten «Dinner for one». Die Menschen sind unglaublich herzlich, nett, gelassen und kaum gestresst. Sie zelebrieren das Leben mit ihren Liebsten und lassen es sich gut gehen. Ob beim Kaffee trinken, oder beim gemeinsamen Sport, mir schwappt immer eine Welle der Fröhlichkeit und Lebenslust entgegen.
Kopenhagen begeistert mich auch architektonisch. Von klassischen bunten Häuschen bis zu kreativen Hochhäusern, jedes Café und Restaurant ist ein Hingucker. Mein Interior-Herz schlägt höher, während ich die Showrooms der renommierten Kopenhagener Marken HAY und Ferm Living besuche und aus dem Schwärmen nicht mehr rauskomme. Die Räume sind nicht nur perfekt arrangiert, sondern erzählen eigene Geschichten. Die Liebe zum Detail und das stilvolle Ambiente ist in jedem Winkel spürbar.
Mein persönliches Highlight ist, neben dem wunderbar hyggeligen Abendessen bei Mads und seiner Familie sowie dem wunderschönen Wetter, das Louisiana Museum of Modern Art ausserhalb der Stadt. Es beeindruckt nicht nur mit seinen Kunstwerken, sondern auch mit der atemberaubenden Lage direkt am Meer.
Tak København!
Leider heisst es jetzt wieder Abschied nehmen von der Stadt, die in vier Wochen mein Herz erobert hat. Ach was schreib ich da, vier Wochen. Zwei Tage hatten gereicht!
Mein Fazit zur ersten Rauszeit: Es hat unheimlich viel Spass gemacht und es war erfrischend, von einem bisher unbekannten Ort aus zu arbeiten. Ich habe mich aus meinen Komfortzonen gewagt und habe dadurch nicht nur viel Neues erlebt und entdeckt, sondern auch Neues über mich selbst gelernt. Im Studio GUL STUE durfte ich viele tolle Menschen kennenlernen. Ich kehre dankbar und erfüllt mit neuer Inspiration nach Hause zurück. Die Vorfreude auf die nächste Rauszeit in einer anderen spannenden Destination ist schon da :)
Tak København, du bist grossartig! Ich komme wieder, wer weiss vielleicht für immer...
PS: Im nächsten Beitrag verrate ich dir noch meine Top-Tipps für einen unvergesslichen Trip nach Kopenhagen. Du darfst dich auf viele Museen, Food & Drinks, Interior Design und Shopping-Insights freuen.
Du hast genug gelesen und sehnst dich nach mehr Bildern?